1. Zero Trust Architektur im Active Directory

Eine der zentralen Sicherheitsneuerungen im Windows Server 2025 ist die Unterstützung der Zero Trust-Sicherheitsarchitektur im Active Directory. Zero Trust basiert auf der Annahme, dass keine Entität – sei es innerhalb oder außerhalb des Netzwerks – automatisch vertrauenswürdig ist. Dies bedeutet, dass jede Zugriffsanfrage geprüft, autorisiert und überwacht wird, unabhängig davon, von wo aus sie erfolgt.

Wichtige Aspekte der Zero Trust-Integration:

  • Mehrstufige Authentifizierung: Jede Anfrage im Active Directory wird über zusätzliche Sicherheitsmechanismen wie Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) abgesichert.
  • Konditionale Zugriffssteuerung: Zugriff auf Ressourcen wird basierend auf der Risikobewertung gewährt. Diese erfolgt unter Berücksichtigung von Faktoren wie Standort, Gerät und Benutzerverhalten.
  • Least Privilege Access: Nur die minimal notwendigen Rechte werden Benutzern und Diensten gewährt, was das Risiko von Missbrauch und unautorisiertem Zugriff verringert.

2. Erweiterte Unterstützung für FIDO2 und passwortlose Authentifizierung

Mit der zunehmenden Bedeutung der passwortlosen Authentifizierung hat Microsoft das Active Directory im Windows Server 2025 mit einer erweiterten Unterstützung für FIDO2-basierte Authentifizierungslösungen ausgestattet. FIDO2 ermöglicht es Benutzern, sich sicher und ohne Passwort an Systemen anzumelden, was sowohl die Sicherheit als auch die Benutzerfreundlichkeit erhöht.

Vorteile der FIDO2-Integration:

  • Kein Passwort erforderlich: Benutzer können sich mit einem Hardware-Token, einer biometrischen Authentifizierung oder einem Smartphone anmelden, ohne ein Passwort eingeben zu müssen.
  • Phishing-Schutz: Da keine Passwörter verwendet werden, sind Benutzer besser vor Phishing-Angriffen geschützt.
  • Skalierbar für Unternehmen: Die FIDO2-Unterstützung ist vollständig in das Active Directory integriert, was eine einfache Skalierung und Verwaltung in großen Netzwerken ermöglicht.

3. Verbesserte Sicherheitsrichtlinien für privilegierte Konten

Privilegierte Konten, wie z. B. Administratoren, sind häufig das Ziel von Cyberangriffen. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, bietet Windows Server 2025 eine Reihe neuer Sicherheitsrichtlinien für den Umgang mit diesen sensiblen Konten im Active Directory.

Neue Sicherheitsrichtlinien:

  • Just-in-Time-Administration (JIT): Privilegierte Zugriffsrechte werden nur für den Zeitraum zugewiesen, in dem sie benötigt werden, um das Risiko von Missbrauch zu minimieren.
  • Just-Enough-Administration (JEA): Administratoren erhalten nur die minimal erforderlichen Rechte für die Durchführung spezifischer Aufgaben, was die Angriffsfläche weiter verringert.
  • Privileged Access Management (PAM): PAM sorgt für die Überwachung und Kontrolle von Administratorenrechten. Dabei werden Zugriffsrechte kontinuierlich überprüft und nur bei nachgewiesener Notwendigkeit vergeben.

4. Schutz vor Angriffen auf das Kerberos-Protokoll

Das Kerberos-Authentifizierungsprotokoll, das eine zentrale Rolle in Active Directory spielt, ist seit vielen Jahren ein beliebtes Ziel von Angreifern. Um dieses Protokoll noch sicherer zu machen, führt Windows Server 2025 mehrere neue Schutzmechanismen ein, die speziell darauf abzielen, Kerberos-basierte Angriffe zu verhindern.

Kerberos-Sicherheitsverbesserungen:

  • Erweiterte Verschlüsselung: Kerberos verwendet nun stärkere Verschlüsselungsalgorithmen, um das Abfangen und Entschlüsseln von Tickets zu erschweren.
  • Erkennung von Pass-the-Ticket-Angriffen: Windows Server 2025 bietet verbesserte Mechanismen zur Erkennung und Abwehr von Pass-the-Ticket-Angriffen, bei denen Angreifer gestohlene Kerberos-Tickets verwenden, um sich unbefugt Zugang zu verschaffen.
  • Erweiterte Protokollierung: Administratoren erhalten detailliertere Protokolle über Kerberos-Transaktionen, um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen.

5. Active Directory Certificate Services (AD CS) – Verbesserte Zertifikatsverwaltung

Die Active Directory Certificate Services (AD CS) spielen eine wichtige Rolle bei der Verwaltung und Verteilung von digitalen Zertifikaten in Unternehmen. Windows Server 2025 bietet verbesserte Funktionen für die Zertifikatsverwaltung, um den steigenden Anforderungen an sichere Kommunikation und Authentifizierung gerecht zu werden.

Neue Funktionen der AD CS:

  • Automatisierte Zertifikatsausstellung: Durch die Einführung von Richtlinien zur automatisierten Zertifikatsausstellung wird die Verwaltung von Zertifikaten vereinfacht.
  • Verbesserte Integration mit Azure: AD CS bietet eine tiefere Integration mit Azure Active Directory für eine nahtlose Verwaltung von Zertifikaten sowohl in lokalen als auch in Cloud-Umgebungen.
  • Erweiterte Sicherheitskontrollen: Neue Protokolle und Richtlinien erhöhen die Sicherheit bei der Ausstellung, Erneuerung und Verwaltung von Zertifikaten.

6. Security Defaults im Active Directory

Eine der einfachsten, aber wirkungsvollsten Maßnahmen, die Microsoft im Windows Server 2025 einführt, sind die Security Defaults. Diese vorgefertigten Sicherheitsrichtlinien sind standardmäßig aktiviert und sollen Unternehmen helfen, grundlegende Sicherheitspraktiken ohne komplexe Konfigurationen umzusetzen.

Was beinhalten die Security Defaults?

  • Erzwungene Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für Administratoren und privilegierte Konten.
  • Blockierung von Legacy-Authentifizierungsprotokollen, die anfällig für Sicherheitslücken sind.
  • Automatische Aktivierung von Konditionalzugriffsrichtlinien, um den Zugriff auf sensible Daten und Ressourcen basierend auf Standort und Gerät einzuschränken.

7. Verbesserte Protokollierung und Auditing

Um die Überwachung und Nachverfolgung von Aktivitäten im Active Directory zu verbessern, bietet Windows Server 2025 eine erweiterte Protokollierungs- und Auditing-Funktionalität. Diese neuen Funktionen unterstützen Administratoren dabei, verdächtige Aktivitäten schneller zu erkennen und auf Sicherheitsvorfälle zeitnah zu reagieren.

Wichtige Verbesserungen:

  • Zentrale Audit-Protokolle: Alle sicherheitsrelevanten Ereignisse im Active Directory werden zentral erfasst, was die Übersichtlichkeit und Analyse erleichtert.
  • Echtzeitwarnungen: Administratoren können benutzerdefinierte Warnungen für bestimmte sicherheitsrelevante Ereignisse einrichten, um schneller auf potenzielle Bedrohungen reagieren zu können.
  • Detaillierte Benutzeraktivitätsprotokolle: Die Protokollierung von Benutzeraktivitäten wurde verbessert, um detailliertere Informationen über Zugriffe, Berechtigungen und Änderungen zu liefern.

Fazit: Stärkere Sicherheit im Active Directory durch Windows Server 2025

Die neuen Sicherheitsfunktionen im Active Directory von Windows Server 2025 bieten Unternehmen eine umfassende Lösung, um ihre IT-Infrastruktur vor modernen Bedrohungen zu schützen. Von der Zero Trust Architektur über die FIDO2-Authentifizierung bis hin zur Kerberos-Sicherheit – Microsoft hat eine Reihe von Tools und Mechanismen eingeführt, die sowohl die Benutzerfreundlichkeit als auch die Sicherheit erhöhen. Besonders für Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten oder strenge Compliance-Anforderungen erfüllen müssen, bieten die neuen Funktionen erhebliche Vorteile.

Durch die tiefere Integration von Cloud-Technologien und die verbesserten Zugriffskontrollen bietet Windows Server 2025 eine moderne und robuste Sicherheitsinfrastruktur, die Unternehmen dabei unterstützt, sich gegen die immer weiterentwickelnden Bedrohungen der Cyberwelt zu wappnen.

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